Wer sind die Cuban Five?
Am 11. September 2001 erlebte die Bevölkerung der Vereinigten Staaten auf schockierende Weise die Folgen des Terrorismus, als 3000 Menschen beim Anschlag auf das World Trade Center starben. Allerdings sind sich die wenigsten Menschen darüber im Klaren, dass die kubanische Bevölkerung ebenfalls eine Zielscheibe terroristischer Anschläge war und ist.
Seit über 50 Jahren haben rechtsextreme Gruppen aus Miami terroristische Anschläge gegen Kuba ausgeführt – in der Absicht, das Land zu destabilisieren und eine US-Intervention vorzubereiten. Die Serie von Bombenanschlägen, Attentaten und anderer Angriffe hat 3478 Kubanern das Leben gekostet und 2099 schwer verletzt.
Gerardo Hernández, Ramón Labañino, Antonio Guerrero, Fernándo González und René González, bekannt als die Cuban Five, wurden am 12. September 1998 von einem Sondereinsatzkommando des FBI verhaftet. 2001 wurden sie in Miami zu Haftstrafen zwischen 15 Jahren und zweimal lebenslänglich verurteilt. Zu Unrecht wurden sie der Verschwörung zur Spionage und verwandten Vergehen angeklagt und für eine Tat verurteilt, die sie nie begangen haben.
Die fünf Kubaner haben sich mit niemanden zur Ausübung von Spionage verschworen. Sie erfüllten eine Mission, gewalttätige Gruppen in Miami auszukundschaften, die mit Wissen der US-Regierung für terroristische Angriffe gegen Kuba verantwortlich sind.
Die Cuban Five haben damit auf gewaltfreie Weise das erreicht, was die US-Justizbehörden nie umgesetzt haben: die Vereitlung dieser terroristischer Aktionen.
Am 9. August 2005 entschied ein dreiköpfiges Richtergremium des 11. Berufungsgerichts einstimmig, das Urteil zurückzunehmen, aber der Bush-Regierung gelang es danach erneut, diese Entscheidung zu kippen.
Am 7. Oktober 2011 wurde René González, einer der Cuban Five, nach Verbüßen einer ungerechten dreizehnjährigen Gefängnisstrafe entlassen. Die US-Regierung zwang den Entlassenen, weitere 18 Monate zur „Resozialisierung“ in Florida zu verbleiben und verbot ihm dabei zynischerweise, dort „Kontakt zu terroristischen Gruppen aufzunehmen“. Erst im April 2013 ließen die US-Behörden René Gonzaléz aufgrund des internationalen Drucks nach Kuba zurückkehren.
Zwei Ehefrauen der Fünf, Adriana Pérez, Ehefrau von Gerardo Hernández, und Olga Salanueva, Ehefrau von René González, wurde seit der Verhaftung ihrer Männer das Einreisevisum in die USA verweigert.
Adriana Pérez hat ihren Mann seit 18 Jahren nicht mehr gesehen, da die USA sie kurzerhand zum „Nationalen Sicherheitsrisiko“ erklärt haben. Wenn es nach den US-Behörden geht, wird sie ihn nie wieder lebendig zu Gesicht bekommen. Die legalen Möglichkeiten sind nahezu ausgeschöpft.
Allein die weltweite Solidaritätsbewegung, die sich bereits in über 100 Staaten organisiert hat, kann jetzt noch über Druck auf die Obama-Regierung eine politische Amnestie erreichen.
Unterstützt die Kampagne für die Freilassung der Cuban Five!
Neue Hinweise auf heimliche Zahlungen der US-Regierung an Journalisten in Miami
Den Cuban Five wurde in Miami der Prozess gemacht, einer Stadt, die von Exilkubanern und Politikern, die militante Attacken gegen Kuba verübt oder unterstützt haben, dominiert wird. Trotz der feindseligen Atmosphäre, die den Fünfen entgegenschlug und trotz ihrer Anträge, den Gerichtsort zu wechseln, weigerte sich der Richter, den Prozess außerhalb von Miami durchzuführen.
Was den Cuban Five und den Anwälten während des Prozesses nicht bekannt war, war, dass die US-Regierung verdeckt Journalisten bezahlte, die zur selben Zeit, als die Staatsanwaltschaft die Zeugenbefragungen durchführte, die Medien von Miami mit tendenziösen und diffamierenden Berichten über die Fünf füllten.
Die Tatsache, dass Journalisten aus Miami, die vorgeblich für eine „unabhängige“ Berichterstattung leisten, in Wahrheit auf der Gehaltsliste der US-finanzierten antikubanischen Sender Radio Martí und TV Martí standen, verweist auf den Kern der ungerechten Verurteilung der Cuban Five. Sie sind nicht nur Opfer einer politisch motivierten Verfolgung, sondern auch Ziel einer verdeckten regierungsfinanzierten Propagandaoperation.
Dank des „Freedom of Information Act“-Gesetzes konnte das US-Komitee für die Freiheit der Cuban Five wesentliche Beweise für die geheime Verbündung zwischen Regierung und Medien freilegen. Die US-Regierung hält weitere Dokumente zurück, die weitere Zahlungen an Journalisten in Miami belegen würden.